Was sollte eine Arztpraxis auf Facebook nicht posten?
Die liberalen Urteile des Bundesverfassungsgerichts haben das ehemals bestehende Werbeverbot für Ärzte abgeschwächt. Heute ist eine sachliche berufsbezogene Information gemäß § 27 der (Muster-)Berufsordnung für die in Deutschland tätigen Ärztinnen und Ärzte erlaubt.
Posten oder veröffentlichen Sie medizinische Beiträge, sollten Sie jedoch immer die für Ihren Beruf bestehenden Gesetze und Bestimmungen beachten:
- (Muster-)Berufsordnung für die in Deutschland tätigen Ärztinnen und Ärzte
- HWG Heilmittelwerbegesetz
- Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb
Wenn Sie medizinische Beiträge veröffentlichen:
- Berichten Sie sachlich (nichts anpreisen, nichts übertreiben, keine irreführenden Aussagen).
- Sie dürfen keine Behandlungs- oder Heilverfahren miteinander vergleichen.
- Vermeiden Sie in Ihren medizinischen Beiträgen Superlative.
- Bezeichnen Sie kein Heilverfahren und kein Medikament als das Beste, kein Untersuchungsgerät als das Fortschrittlichste.
- Empfehlen Sie in Beiträgen keine verschreibungspflichtigen Medikamente.
- Veröffentlichen Sie keine Krankengeschichten, Dankes- oder Empfehlungsschreiben Ihrer Patienten.
- Fragen Sie sich vor dem Posten immer: „Was veranlasst mich, diesen Beitrag zu schreiben?“. Persönliche medizinische Beratungen ihrer Patienten über das Internet sind für Ärztinnen und Ärzte in Deutschland noch nicht zulässig. Bereiten Sie deshalb vorsorglich ein Schreiben vor, mit dem Sie Patienten auf diese Tatsache hinweisen. Laden Sie Patienten gleichzeitig in Ihre Sprechstunde ein.
- In Baden-Württemberg dürfen seit März 2017 Modellprojekte zur ausschließlichen Fernbehandlung von Patienten bei der Landesärztekammer zur Genehmigung eingereicht werden. Inzwischen wurde nur in Baden-Württemberg die Musterberufsordnung für die in Baden Württemberg tätigen Ärztinnen und Ärzte geändert (§ 7 Absatz 4). Erlaubnisse zur Fernbehandlung sind bereits erteilt worden. In manchen europäischen Ländern ist eine Fernbehandlung erlaubt. Es ist abzuwarten, ob es auch in ganz Deutschland zu einer Akzeptanz der Fernbehandlung kommt. Darüber werden wir weiter berichten.